Ein erster richtiger Safari- Urlaub mit Allradfahrzeug. Nach etwas hin und her und guter Beratung durch Terra Vista haben wir uns entschlossen den Norden und Süden Namibias nicht zu besuchen (hoffentlich später nochmal). Lieber wollten wir unsere 21 Tage so aufteilen, dass wir an den meisten Unterkünften mehrere Tage verweilen konnten. Auch im Nachhinein eine richtig gute Entscheidung. Vor allem die Vielfalt an großen Säugetieren zog uns in das Land im Südwesten des ärmsten Kontinents der Welt. Namibia gilt als eines der sichersten Reisländer für Safaritouristen, sowohl was Kriminalität als auch Krankheiten betrifft. So fanden wir dort eine gute Infrastruktur, eine strukturierte Gesellschaft und in unseren Unterkünften eine vorbildliche Hygiene vor.
Reisebericht Namibia
16. November 2014 | Keine Kommentare
Als wir im Juli 2014 in Windhuk ankamen war es früh morgens allerdings mit 2° Celsius ziemlich kalt. Im namibischen Winter, was gleichzeitig der Trockenzeit entspricht, ist der Himmel nachts zumeist sternenklar, was für einen starken Temperaturabfall in der Nacht sorgt. Tagsüber sind um Windhuk allerdings knapp 20° zu erwarten.
Landschaftlich lässt sich Namibia ganz grob in drei Klimazonen gliedern und zwar der feuchtere Norden Richtung Botswana und Angola mit Feuchtsavanne, dann in der Mitte Dorn- und Grassavanne und zuletzt der Süden und Westen des Landes der von der ältesten Wüste der Welt dominiert wird: Der Namib.
Unsere Reise startete nach einem Tag in Windhuk Richtung Süden in die Ausläufer der Kalahari. Die Fahrt durch das Khomas-Hochland zeigte eine hügelige Landschaft mit von Gras bewachsenen Gipfeln. Auf der Fahrt zeigten sich am Straßenrand immer wieder Paviane welche allerdings, wenn man anhielt und sie ablichten wollte, immer sehr scheu reagierten und im umliegenden Buschland verschwanden.
Vor erreichen von Marienthal haben wir einen Abstecher zum Hardap Damm gemacht. Für den Vogelfotografen ein wahres Paradies.
Naja, hält man bei jedem Vogel länger an, gibt’s Stress mit der Familie
Mahali Weber Arnotsschmätzer
Hier haben wir auch zum ersten mal Klippschliefer entdeckt.(glauben kann man es kaum, nur wenn man den Tieren auf die Füsse guckt ist die Verwandschaft zu den Elefanten zu erkennen)
Kurz vor dem Erreichen unserer Lodge (Kalahari Anib) färbte sich der Sand typisch für die Kalahari rot.
An der Lodge trafen wir dann erstmals auf einen Vogel der uns auch im weiteren Verlauf der Reise beschäftigen sollte. Dies war ein Vertreter der Nashornvögel und zwar ein Südlicher Gelbschnabeltoko genauso wie die farbenfrohe Gabelracke.
Gabelracke südlicher Gelbschnabeltoko
Von der Kalahari ging unsere Reise weiter Richtung Namib Wüste, welche wir allerdings noch nicht ganz erreichten. Unsere heutige Lodge lag ziemlich abgelegen 5km entfernt von einer nicht asphaltierten Nebenstraße (Straßen sind in Namibia selten asphaltiert).
Von hier waren Ausflüge in die spektakuläre Dünenlandschaft der Namib möglich. Die Lage und Atmosphäre der Lodge war einfach klasse. Der Sundowner in der hügeligen umliegenden Berglandschaft war super.
Sonnenuntergang bei der Zebra river Lodge
Besonders
hat uns das Sossusvlei beeindruckt. Die Dünen werden jeden in ihren Bann ziehen der intensive Farben und Kontraste mag. Am Eingang des Namib Naukluft Nationalpark sind oft Oryx- Antilopen zu beobachten, die in der letzten grünen Insel vor der absoluten Wüste des Sossusvleis noch Nahrung finden. Aus landschaftlicher Sicht besonders hervorzuheben ist das Dead Vlei, welches abgetrennt von jeglichem Wasserzufluss mit roten Dünen, gelbem Sand, dunklen abgestorbenen Bäumen und einem wolkenlosen Himmel besticht.
Etwas Stress mit der Fotoausrüstung gab es beí andauernd heftigen sandigen Wind.
Als nächster Ausflug in den Nationalpark stand bei uns ein Ausflug in die Naukluft Berge auf dem Programm. Hier war eine Wanderung beschrieben, welche an einem Bach entlang führte und eine überraschend vegetationsreiche und schöne Berglandschaft offenbarte. Hätte man in dieser wüstenartigen Gegend überhaupt nicht erwartet
Wanderung im Naukluft-Gebirge
Am Abend konnte sich der Vogelfotograf bei der Lodge seinen Lieblingen widmen.
Russnektarvogel Schwalbenschwanzspint
Unsere nächste Station war die Küste um Swakopmunnd und Walvis Bay. Die Fahrt bis zur Kueste war etwas langweilig. Swakopmund ist die deutsche Stadt Namibias, wo noch deutliche Spuren der Kolonialzeit zu spüren sind. In Walvis Bay beeindruckte ein Ausflug mit dem Kanu, bei dem man Unmengen von vor allem jungen Seelöwen und auch Delphinen aus nächster Nähe begegnet. Außerdem weist die Lagune von Walvis Bay eine große Vielfalt an Vögeln auf, wobei in erster Linie die beiden Flamingoarten zu nennen sind (Rosa- und Zwergflamingo)
Fuer den interessierten gibts noch diverse Watvoegel und Taucher zu bewundern.
Wir haben noch einen gefuehrten Ausflug nach Sandwich harbour unternommen
Einen weiteren Tag haben wir der Welwitschia- Ebene gewidmet mit der ältesten Pflanze der Welt.
Das Damaraland war der nächste Stopp. Ein interessanter Fakt über die Region ist, dass die Bewohner sich mit einer Sprache voll Klick- und Schnalzlauten verständigen.
Landschaftlich sticht hier vor allem das Brandberg-Massiv mit dem höchsten Berg Namibias hervor. Für uns war das Highlight im Damaraland allerdings ein anderes. Einmal dort angekommen sprachen wir eher zufällig und beiläufig mit einem Einheimischen Damara. Das Gespräch entwickelte sich allerdings in eine interessante Richtung. Er wolle uns die Wüstenelefanten der Region zeigen, die wohl schwer zu finden sein sollen.
Erste Überraschung: Er wollte unseren Mietwagen steuern, was sich aber als eine Notwendigkeit herausstellte, denn auf dem sandigen Untergrund war es äußerst schwer zu fahren. „John“ hatte aber Erfahrung mit dem Fahren in diesem Terrain.
Tatsächlich fand John die Elefanten mit denen er schon aufgewachsen war. Kein anderer Tourist anwesend. Ein klasse Erlebnis!!! An wenigen Plätzen kann man Elefanten wohl so ungestört beobachten wie hier. Diese Wuestenelefanten sind etwas kleiner als die sonst in Afrika anzutreffenden Elefanten. Wir hatten das Glueck ein hoechstens 1 Woche altes Jungtier in seiner Herde zu sehen.
Als Vergütung gab es fuer John etwas Geld und das Catering (Cola, Snacks) für die Geburtstagsparty seines Freundes.
Fototechnisch hat der viele Sand aufgewirbelt von den Elefanten dem Autofocus etwas Probleme gemacht.
Einen weiteren Tag im Damaralanf nutzten wir um die Felsgravuren von Twyfelfontein, den versteinerten Wald und Burnt Mountain zu besuchen. Untergebracht waren wir in der Damara Mopane Lodge. Hat uns auch sehr gut gefallen. Spannend war der Abends des WM-Endspiels. Wir hatten die Chance gemeinsam mit den Angestellten der Lodge in deren Aufenthaultsraum das Spile zu gucken. 75 % waren für Deutschland.
Nun gings zum Etosha Nationalpark. 3 Nächte verbrachten wir im Etosha-Safari Camp am Westeingang und 2 Nächte an der Ostseite in der Onguma-Lodge. so waren die Fahrzeiten zu den Wasserlöchern nicht so schrecklich lang Hier tummeln sich Tiere aller Art an den Wasserflächen und er gilt als eines der wichtigsten Tierschutzgebiete Afrikas. Neben den in unglaublichen Mengen von Zebras, Gnus, Antilopen usw. gibt es in dem Schutzgebiet auch seltene und beeindruckende Tierarten. Die Tiere die uns am meisten beeindruckten waren Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und Giraffen.
Besonders im frühen Morgengrauen hat man eine gute Chance Tiere an den Wasserlöchern zu finden, was besonders für die großen Katzen gilt.
Leopard am Wasserloch Kalkheuwel
Löwenrudel vor Okaukuejo
Olifantsbad
Gepard
Okaukuejo
Klein Namutoni
Außerdem konnten wir eine Vielzahl der Arten der bereits genannten Tokos beobachten und fotografieren. Gleiches gilt für Schakale, Warzenschweine und Geier.
Weißrückengeier
Afrikanischer Strauß
Schabrackenschakal
Generell können wir über Etosha sagen, dass wir eine solche Vielzahl an Tieren (besonders große Säugetiere) noch nie an einer Stelle gesehen haben. Für uns das Highlight der Namibia-Reise.
Am Ende unserer Reise folgte ein weiterer Höhepunkt. Das Waterberg-Plateu. Hier befindet sich nicht nur eine schöne grüne Landschaft mit dem Tafelberg, sondern auch eine Vielfalt an Tieren. Mit dem von der Lodge organisierten Sundowner trafen wir noch auf Kaffernbüffel, Nilpferde, neue Antilopen und Nashörner. Die Big-Five der Safari waren hier komplett (Löwen, Elefanten, Nashörner Leoparden und Kaffernbüffel).
Kaffernbüffel
Nilpferd
Nashörner
Neben dem Großwild, welches wir am Waterberg angetroffen haben, gibt es dort auch Vögel die in der für Namibia sehr grünen Region ein zuhause in den Bäumen gefunden haben. Es gibt dort nämlich Papageie, eine Vielzahl von Bienenfressern und vieler anderer Vögel.
Danach folgte der Heimflug von Windhuk direkt nach Frankfurt.